Historischer Hintergrund

Historischer Hintergrund

Erbaut um 1550 auf einem noch älteren Gewölbekeller, weist das Haus einen spätmittelalterlichen Grundriss auf und dürfte mit der ursprünglich hallenartigen Raumhöhe im vorderen und dem Kontor im hinteren Teil als schlichtes Kleingewerbehaus zwischen Rhein und Markt genutzt worden sein. Möglicherweise ist es das älteste gewerbliche Bauzeugnis der Handelsstadt Rees. Die verputzte Backsteinfassade stammt aus der Zeit um 1900, Anfang 20. Jahrhundert. Bau- und Materialbefunde sprechen dafür, dass sie zu dieser Zeit neu errichtet wurde. Der Ursprungsbau hat einen dreizonigen Grundriss, gebildet durch vier Bundachsen, er ist in Ständerbauweise mit durchgezapften Ankerbalken, Kopfbandaussteifung, einem Dachwerk mit geknickten Stuhlsäulen und einer steilen Dachneigung von 60° gebaut worden. Bei der Lage des Kellers fallen Abweichungen in den Baufluchten (zwischen Kellergeschoss und Erdgeschoss) auf. Möglicherweise handelt es sich um den Keller eines Vorgängers. Die Nutzung als Kleingewerbe zeigt sich auch hier in einem Außenzugang auf der Nordseite und einem Innenzugang der den Keller vom Kontor aus erschloss. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Objekt als kleines Wohnhaus genutzt, wie sie vor der Zerstörung des Krieges im historischen Stadtkern angesiedelt waren.